Von der Sohle bis zum First
Der Traum von einem Traumhaus
Die LZ hat zwei Männer aufgesucht, die es wissen müssen: Stefan Müller, Obermeister der Baugewerke-Innungen in der Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide und Chef des Bauunternehmens Tillmann Bau in Bleckede sowie Manfred Schulte, Chef des Unternehmen Schulte Bauprojekte.
Schulte und Müller sind mit der LZ die einzelnen Positionen durchgegangen, also quasi von der Sohle bis zum First.
Ausgangspunkt war die Frage, was es kostet, heute ein „normales“ Haus bauen zu lassen – ein Standard-Niedrigenergiehaus, rund 150 Quadratmeter Wohnfläche, ein Duschbad, ein Vollbad, einfaches Satteldach, Mauern mit Klinkern.
Das Traumhaus im Überblick
Zum AnfangGrundstück
Reppenstedt weist im neuen Baugebiet Schnellenberger Weg 59 Grundstücke für Einfamilienhäuser aus. Dafür gibt es rund 1900 Interessenten. Ein Quadratmeter Bauland soll hier – je nach Lage – zwischen 280 und 360 Euro pro Quadratmeter kosten. „Das sind vertretbare Preise“, sagte Samtgemeindebürgermeister Steffen Gärtner Mitte Juli dazu. Baugrundstücke können in manchen Regionen schon 50 Prozent und mehr der Baukosten ausmachen, in Regionen abseits von Metropolen dagegen nur 10 bis 20 Prozent. Bei dem von der LZ nachgefragten „Standardhaus“ geht es daher nur um die Kosten ohne das Grundstück.
Hier geht's zurück zum Haus
Bodenplatte
Manfred Schulte gibt einen Überblick über die weiteren Kosten für den Hausbau. Dabei handelt es sich um Schätzungen auf Basis derzeitiger Preise jeweils inklusive Mehrwertsteuer.
Hier geht's zurück zum Haus.
Wände
Hier geht's zurück zum Haus.
Gerüst
Hier geht's zurück zum Haus.
Fenster
Für Jalousien, dem gesetzlich vorgegebenen sommerlichem Wärmeschutz, ist mit 10.000 Euro zu rechnen.
Hier geht's zurück zum Haus.
Dach
Der Dachstuhl inklusive Holz, Dämmung und Innenausbau mit Gipskartonplatten kostet rund 70.000 Euro.
Hier geht's zurück zum Haus.
Elektrik
Darin enthalten ist auch ein vorgeschriebenes Leerrohr zum Autostellplatz als Vorrüstung für eine Lademöglichkeit.
Hier geht's zurück zum Haus.
Lüftung
Hier geht's zurück zum Haus.
Bad/Sanitär
Hier geht's zurück zum Haus.
Heizung
Hier geht's zurück zum Haus.
Treppen
Hier geht's zurück zum Haus.
Maler
Hier geht's zurück zum Haus.
Fliesen
Bodenbeläge
Innenausbau
Hier geht's zurück zum Haus.
Türen
Hier geht's zurück zum Haus.
Gesamtkosten
Gesamtkosten
Das entspricht 3120 Euro pro Quadratmeter. Auch Stefan Müller betont, dass bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche mit mindestens 450.000 Euro zu rechnen ist.
Vor zwei Jahren lagen die Baukosten noch bei 2200 bis 2300 Euro pro Quadratmeter. Nicht enthalten in diesen Kosten sind das Grundstück und die gesamten Außenanlagen vom Rasen bis zum Carport.
Kaum verfügbar, immer teurer
Zudem muss immer mit neuen Bauvorschriften gerechnet werden, die den Bau noch teurer machen, sagt Stefan Müller. Ein Beispiel: Früher hat man ein einfaches Leerrohr in die Bodenplatte gelegt, heute muss es eine „Mehrspartenhauseinführung“ sein für Elektrik, Strom, Wasser, Telekommunikation. Aufpreis für die Änderung: rund 1000 Euro.
„Natürlich sind die Baukosten wegen der höheren Materialpreise stark gestiegen. Doch einen immer größeren Anteil haben auch gesetzliche Vorgaben“, betont Stefan Müller. Sein Fazit lautet daher: „Man könnte deutlich kostengünstiger bauen, aber Politik und Gesetzgebung verhindern das.“